Kurstadt schickt Geld und Güter
Bad Lippspringe WVAls am 24. Februar 2022 Russland die Ukraine überfiel, löste das neben weltweiter Empörung auch eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. In Bad Lippspringe war das nicht anders. „Ob Vereine, Firmen oder Einzelpersonen – sie alle haben sich in den Dienst der guten Sache gestellt und fleißig gespendet“, betont Michael Heck, Leiter der Badestädter Feuerwehr, in einer Bilanz. Bei der Hilfsaktion zeichnete die örtliche Feuerwehr für die Organisation verantwortlich. Der Spendenbetrag insgesamt beläuft sich aktuell auf 25.300 Euro.
Angesichts der sich anbahnenden humanitären Katastrophe hatte die Feuerwehr Bad Lippspringe bereits Anfang März zu einer ersten Spendenaktion am Feuerwehrgerätehaus aufgerufen. „Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt“, erinnert sich Michael Heck rückblickend.
Die Hilfsgüter wurden wie verabredet von Mitgliedern der Bad Lippspringer Feuerwehr an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht und dort direkt an die ukrainischen Helfer zum Weitertransport nach Mikolajiw am Schwarzen Meer übergeben.
Am 10. April setzte Bad Lippspringe ein weiteres Zeichen der Solidarität: Die Feuerwehr und elf weitere Vereine hatten zu einem Spendentag rund um den Schäferbrunnen eingeladen. Mit dabei waren: der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr, der Bürgerschützenverein, der Kolping-Musikverein, das örtliche DRK, die DLRG-Ortsgruppe, der Schwimmverein, die Landjugend, die Ortslandwirte, der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr, die DIPI sowie der AMC. „Der Zusammenhalt und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten war wirklich beeindruckend vorbildlich“, betonte Heck im Gespräch mit dieser Zeitung. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Besucher zeigten sich den Tag über außerordentlich spendenfreudig. Insgesamt kam so ein Betrag von insgesamt 23.200 Euro zusammen.
Mit der Summe wurden einerseits dringend benötigte medizinische Materialien für ukrainische Krankenhäuser finanziert. Ein anderer Teil des Geld diente der Anschaffung von persönlicher Schutzausrüstung für die in der Krisenregion tätigen Feuerwehren und Rettungsdienste.
Im Mai wurden die Hilfsgüter nach Trier gebracht, wo der von Ukrainern gegründete Verein „Humanitäre Hilfe Trier“ seinen Sitz hat. Nur zwei Tage später, am 18. Mai 2022, erreichte der Hilfskonvoi sein Ziel: ein Krankenhaus in Kyiv. Auch mehrere dort ansässige Feuerwehren wurden mit Hilfsgütern bedacht.
In der Zwischenzeit waren in Bad Lippspringe weitere Spenden eingegangen. Immerhin 2100 Euro. Ein weiterer Hilfskonvoi vom gemeinnützigen Trierer Verein konnte so organisiert werden. Das Spendenergebnis insgesamt belief sich somit am Ende auf 25.300 Euro.
Quelle: Westfalen Blatt 30.07.2022
Der größte Teil der Summe, immerhin 11.700 Euro, diente der Anschaffung neuer Schutzkleidung. 10.400 Euro flossen in medizinische Anschaffungen wie Medikamente oder Verbands- und OP-Material. 2775 Euro stellten die Verantwortlichen für die Beschaffung von Krankentragen und Trinkwasser-Entkeimern bereit. Das Restguthaben von 425 Euro wurde als Barspende dem Verein „Humanitäre Hilfe Trier“ übergeben.
In diesem Zusammenhang ist Heck eines besonders wichtig zu betonen: „Der Kauf der Hilfsgüter ist von Anfang an mit den zuständigen Stellen in der Ukraine und dem gemeinnützigen Trierer Verein genau abgesprochen worden. So konnten die benötigten Hilfsgüter bedarfsgerecht beschafft werden.“ Gut unterstützt sieht sich die Feuerwehr auch von der Stadt Bad Lippspringe.
Sollten in Zukunft neue Anfragen aus der Ukraine kommen, wird sich die Bad Lippspringer Feuerwehr als verantwortlicher Partner vor Ort wieder in den Dienst der guten Sache stellen. Jetzt aber widmet sich die Wehr zunächst einmal ausschließlich ihren originären Aufgaben, die da lauten: Retten – Löschen – Bergen – Schützen.
Und es gibt 2022 auch etwas Besonderes zu feiern. Die Feuerwehr Bad Lippspringe wird 125 Jahre alt und begeht den runden Geburtstag mit einem „Jubiläumstag“ am 21. August im Arminiuspark.
Quelle: Westfalen Blatt 30.07.2022
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